Japan ist das Land der leisen Töne – Zurückhaltung ist angesagt. Auch im Geschäftsleben läuft der Umgang formeller und nach strengeren Regeln ab als in Deutschland. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim nächsten Geschäftsbesuch in Japan achten sollten.
Tipp 1: Pünktlichkeit
In kaum einem anderen Land wird so viel Wert auf Pünktlichkeit gelegt wie in Japan. Pünktlich zu sein bedeutet hier, fünf bis zehn Minuten vor einem Termin zu erscheinen. Verspätet man sich nur um wenige Minuten, wird erwartet, telefonisch, per SMS oder E-Mail Bescheid zu geben. Ein kurzer Satz und aufrichtige Worte der Entschuldigung genügen. Längere Erklärungen werden als Ausreden ausgelegt.
Tipp 2: Die richtige Begrüßung
In Japan verbeugt man sich traditionell zur Begrüßung. Bei Männern ruhen die Hände auf den Oberschenkeln und bilden mit dem Oberkörper eine Linie. Bei Frauen werden die Hände vor dem Körper übereinandergelegt. Je mehr Höflichkeit man seinem Gegenüber entgegenbringen will, desto tiefer ist die Verbeugung. Für westliche Geschäftspartner genügt es in der Regel, eine Verbeugung mit einem deutlichen Nicken anzudeuten. Bei Unsicherheiten warten Sie das Verhalten des Gegenübers ab.
Tipp 3: Ein Papier mit Gewicht
Visitenkarten (jap. Meishi) sind in der japanischen Geschäftswelt ein Muss. Die angebotene Visitenkarte wird stets mit beiden Händen entgegengenommen und die eigene in der gleichen Weise mit einer angedeuteten Verbeugung überreicht. Im Anschluss folgt ein aufmerksames Lesen der Karte, gegebenenfalls stellt man eine Frage dazu, um das Interesse am Gegenüber zu bekunden. Dann wird die Visitenkarte respektvoll eingesteckt. Auf keinen Fall in die Hosentasche, das gilt als unhöflich.
Tipp 4: Geschäftsessen auf japanisch
„Itadakimasu“ ist eine Floskel, die in Japan zu Beginn des Essens gesagt wird. Mit dem deutschen „Guten Appetit“ hat sie aber wenig zu tun. Vielmehr drückt man damit seinen demütigen Dank für die gereichten Speisen aus. Außerdem ist es ein Signal, dass nun mit dem Essen begonnen werden kann. Sprechen mit vollem Mund oder Schlürfen ist vor allem beim Genuss von japanischen Nudelsuppen (Ramen, Soba, Udon) nichts Anstößiges. Im Gegenteil, es wird sogar erwartet und gilt als Zeichen dafür, dass das Gericht schmeckt.
Tipp 5: In Kontakt bleiben
Nach dem Geschäftstreffen sollte man sich – möglichst innerhalb von 24 Stunden – in einer kurzen E-Mail für das Meeting und die genommene Zeit bedanken. Beziehungspflege ist in Japan das A und O. Sich regelmäßig zu melden, auch wenn nichts ansteht, was mit dem Geschäft zu tun hat, ist ein Zeichen aufrichtigen Interesses. Sprechen Sie auch gerne eine Einladung nach Deutschland aus.
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