Mit der AMADA Ventis-3015AJ, der Be- und Entladeeinheit AMADA MP FLEXit und dem Kompaktlager AMADA CS II hat die osthaus & beckert GmbH in Schwanewede erfolgreich den Schritt in die automatisierte Laserschneidtechnologie vollzogen. Das Unternehmen nutzt die Kapazitäten der Fertigungslösung voll aus und konnte so seine Wettbewerbsfähigkeit unerwartet stark steigern.

Ganz von allein fährt das Förderfahrzeug auf seiner Bodenschiene am AMADA CS II-Regal zum hinterlegten Fach, nimmt dort die mit einer vier Millimeter starken Edelstahlplatte bestückte Palette heraus und bringt sie zum Be- und Entladesystem AMADA MP FLEXit. Dieses überführt die Platte auf den Schneidtisch der AMADA VENTIS-3015AJ und gleich darauf beginnt der Faserlaser äußerst schnell und präzise
mit dem Schneidprozess. Nur Minuten später fahren fertige Teile und Restgitter wieder in den AMADA MP FLEXit, der sie zur Regalablage an das Förderfahrzeug übergibt. Währenddessen wartet bereits eine neue Blechplatte im nächsten Fach auf die Übergabe in die Schneidanlage und der Vorgang wiederholt sich vollautomatisch.
Diese Fertigungslösung ist bei der osthaus & beckert GmbH in Schwanewede bei Bremen erst seit Ende August im Einsatz. Mit ihr stellt das 1994 gegründete Unternehmen montagefertige Teile und Baugruppen her, die im Maschinenbau, im Schiffs- und Yachtbau sowie im Automotive-, Bau- und Luftfahrtsektor Verwendung finden. Das Unternehmen fungiert dabei als Entwickler und Vollanbieter und entsprechend breit gefächert ist das Leistungsportfolio, das vom Engineering über das Schweißen und Schneiden sowie Sägen, Umformen, Zerspanen und Fügen bis zu Oberflächen- und Montagearbeiten reicht. Das Schneiden von Stahl, Edelstahl und Aluminium sowie Kupfer und Titan ist dabei von zentraler Bedeutung. „Unterschiedlichste Metalle hochwertig und präzise zu schneiden, war die Basis für unsere Geschäftsgründung und ist auch heute noch eine unserer Kernkompetenzen“, erklärt Christian Osthaus, der zusammen mit Andreas Beckert das Unternehmen leitet.

Trafen mit der neuen Fertigungslösung die richtige Entscheidung: Die Geschäftsführer
Christian Osthaus (links) und Andreas Beckert (rechts).

Überzeugende Technologie

Bislang griff das Unternehmen für das Schneiden der Metallbauteile aus insgesamt 460 verschiedenen Materialarten und -stärken auf eine Wasserstrahl-Schneidanlage sowie auf zwei CO2-Laser vom Typ AMADA LC-F1 NT zurück. „Insbesondere der CO2-Laser von AMADA liefert immer perfekte Ergebnisse – sauber, glatt und gratfrei. Wir waren lange Zeit der Meinung, dass ein Faserlaser dazu nicht imstande wäre“, berichtet Andreas Beckert. Das änderte sich jedoch schlagartig, als AMADA die AMADA VENTIS-3015AJ mit der variablen Strahlanpassung einführte, die durch das Pendeln des Laserstrahls das glatte, gratarme Schneiden in hoher Geschwindigkeit und Qualität ermöglicht. „Wir haben die AMADA VENTIS-3015AJ mit der variablen Strahlanpassung auf der letzten Euroblech-Messe gesehen und uns sofort für sie entschieden“, erzählt Andreas Beckert. „Die neue Schnittqualität hat uns überzeugt, aber natürlich auch die besonders hohe Schnittgeschwindigkeit. Gleichzeitig war uns klar, dass wir das Leistungspotenzial dieser Anlage nur durch zusätzliche Automation voll erschließen können.“

Mathias Raulf,
Vertriebsbeauftragter Nord bei der
AMADA GmbH

Enorme Synergie-Effekte

Die osthaus & beckert GmbH setzte diese Automation mit dem AMADA MP FLEXit-3015 und dem AMADA CS II-Regalsystem um. Das Lager hält auf 136 Fächern à drei Tonnen Nutzlast alle Rohmaterialien vor und kann äußerst schnell das gewünschte Fach zum AMADA MP FLEXit respektive zur Laserschneidanlage bringen – entscheidend bei den häufigen Bauteilwechseln des Unternehmens. „Ausschlaggebend war außerdem, über das Regalsystem auch Restbleche verwalten zu können, ebenso wie natürlich temporär auch alle produzierten Bauteile“, betont Mathias Raulf, Vertriebsbeauftragter bei AMADA. Mittlerweile nutzt die osthaus & beckert GmbH das gesamte Leistungspotenzial des Regalsystems, da dessen Software mit dem ERP-System des Unternehmens eng verknüpft ist. Dieses wurde seit 16 Jahren im Unternehmen sukzessive weiterentwickelt und verwaltet heute alle Fertigungsaufträge inklusive Produktionsabfolge, Blechbedarf und Lagerhaltung. „Die Synergie-Effekte sind wirklich enorm, mal ganz abgesehen von der Geschwindigkeitssteigerung beim Schneiden selbst“, sind sich die Geschäftsführer einig. „Auftragsverwaltung und Materialhandling sind so gestaltet, dass die Laserschneidanlage praktisch nonstop rund um die Uhr allein laufen kann.“ Mittlerweile werden bei der osthaus & beckert GmbH rund 80 Prozent aller Bauteile mit der neuen AMADA ­VENTIS-3015AJ geschnitten.

Beeindruckende Wettbewerbsfähigkeit

Zusammen mit der besonders hohen Schnittgeschwindigkeit der AMADA VENTIS-3015AJ ergibt sich eine beachtliche Kapazitätssteigerung in der Bauteilfertigung. Sie ermöglicht es dem Unternehmen, bestehende Produkte weitaus wirtschaftlicher fertigen zu können, über Vertriebsplattformen nun aber auch überregional tätig zu sein und so auch ganz neue Kunden zu erreichen. Insofern fällt das Fazit zur neuen Fertigungslösung auch überaus positiv aus: „Mit der Kombination aus der Laserschneidanlage, dem Regalsystem und der Be- und Entladeeinheit haben wir definitiv die richtige Entscheidung getroffen“, sind sich Christian Osthaus und Andreas Beckert sicher. „Die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit mit diesem Ensemble ist wirklich beeindruckend und übersteigt unsere Erwartungen.“

Bilder: Steffi Behrmann